Zeckenmittel selber machen

Zeckenschutz selber machen: So geht’s!

Ob im eigenen Garten, beim Spaziergang im Wald oder beim Picknick im Park – Zecken sind vor allem im Sommer auf dem Vormarsch und lauern im Grünen auf Menschen und Tiere. Jetzt, wo wir uns im Sommer vermehrt draußen aufhalten, möchten wir euch ein paar Tipps geben, um euch vor Zecken zu schützen.

Zecken sind klein, flink und für den Menschen ziemlich gefährlich, da die kleinen Blutsauger wahre Krankheitsüberträger sind. Bei manchen Pflanzen sind Zecken glücklicherweise wählerischer, denn manche Düfte mögen die Spinnentiere gar nicht leiden.

Vor allem wenn es an mehreren Tagen geregnet hat, sind Zecken vermehrt unterwegs, denn sie lieben besonders feuchtes Wetter. Es halten sich Gerüchte, dass Zecken von Bäumen fallen würden. Allerdings können Zecken nicht höher als 1,50 Meter hochklettern. Meistens krabbeln die kleinen Blutsauger in einer Höhe von ca. 30 – 60 cm, daher ist man am Beinbereich am ehesten gefährdet.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet sogar, dass die Zahl der Erkrankungen der Hirnhautentzündung, im Laufe der Jahre gestiegen ist, welche von Zecken verursacht wird. Zudem haben die Zecken Risikogebiete in Deutschland zugenommen.

Wie schützt man sich am besten gegen Zecken?

Der einfachste Schutz ist lange, eng anliegende Kleidung, die Beine und Knöchel bedeckt. Damit man Zecken besser erkennen kann, solltet ihr beim nächsten Waldspaziergang helle Kleidung tragen. Dies erleichtert die Suche nach Zecken, falls sie es doch mal versuchen sollten, an unser Blut zu gelangen. Nach einem Waldspaziergang solltet ihr euren Körper achtsam untersuchen. Die kleinen Blutsauger mögen es besonders gerne an weichen, feuchten Hautstellen wie Achseln, Leisten, Knie- und Ellenbeuge.

Zeckenschutz mit natürlichen Zutaten selber machen

Ätherische Öle sind ein alt bekanntes Hausmittel gegen Zecken, allerdings müssen diese Linalylacetat, Linalool, Cineol und Camper enthalten, um zu wirken. Einer der angenehmsten ätherischen Öle ist Lavendel. Falls man gerade keinen Lavendel zur Verfügung hat, kann man unteranderem zu Katzenminze, Wacholder, Grapefruit, Thymian, Myrrhe, Majoran, Pfefferminze, Basilikum oder Oregano (eines der stärksten und schärfsten ätherischen Öle, zudem ein starkes Desinfektionsmittel der Natur) greifen.

Wichtig ist dabei, dass ihr diese Öle nicht pur auf der Haut anwendet, denn das kann zu Hautreizungen führen. Mischt ein paar Tropfen der ätherischen Öle mit Basisöl wie Mandel-, Jojoba-, Sesam- oder Kokosöl zusammen. Die Kombination kann wahre Wunder im Kampf gegen die kleinen Blutsauger bewirken. Im Folgenden zeigen wir euch eine Anleitung für ein Zeckenmittel, hergestellt aus natürlichen Zutaten und ganz ohne Chemie.

Rezept: Zeckenschutz-Mittel mit ätherischen Ölen

Zutaten

  • 100g reines Kokosöl (flüssig oder fest)
  • 10 Tropfen Zitronen-Eukalyptus-Öl (Citriodiol)
  • 10 Tropfen Lavendel (ätherisches Öl)
  • 1 Schraubglas oder leere Sprühflasche
  • 1 Liter Wasser
  • 1 Holzstäbchen zum Mischen

Zubereitung

  1. Erhitze in einem Kochtopf einen Liter Wasser. Wenn das Wasser beginnt zu kochen, nimm den Topf wieder vom Herd.
  2. Gib das Kokosöl nun in ein Einweckglas, verschließe das Glas und stelle es zum Schmelzen in das heiße Wasser.
  3. Wenn das Kokosöl komplett flüssig ist, füge in das Einwegglas 10 Tropfen Zitronen-Eukalyptus-Öl sowie 10 Tropfen Lavendelöl hinzu und vermenge alles mit einem Holzstäbchen.
  4. Lass die Mischung nun abkühlen, damit sie wieder härtet. Die gehärtete Mischung könnt ihr nun direkt auf die Haut, Socken oder Kleidung auftragen.
  5. Wenn ihr flüssiges Kokosöl verwendet, reicht es aus, wenn ihr das flüssige Kokosöl mit den ätherischen Ölen in einer Sprühflasche vermischt.

Zecken-Schutzmittel zum Einreiben und Einsprühen

Zeckenschutzmittel auf der Haut

Mit dem fertigen Zeckenmittel könnt ihr eure Haut nun einreiben oder einsprühen. Tragt den Zeckenschutz auch an Haaransatz, hinter den Ohren und im Nacken auf. Das selbstgemachte Insektenschutzmittel wirkt 2 bis 3 Stunden und sollte anschließend erneut aufgetragen werden. Am besten habt ihr das Mittel bei euren Ausflügen im Grünen immer dabei.

Wenn ihr das natürliche Zeckenmittel zubereitet, könnt ihr auch weitere beliebte ätherische Öle hinzumischen. Besonders gut geeignet sind zum Beispiel Rosmarinöl, Nelkenöl oder Zedernholzöl. Welches ätherische Öl ihr bevorzugt, hängt ganz individuell von euren Duftvorlieben ab.

Unser Tipp: Gebt vor der Zubereitung einen Tropfen des ätherischen Öls auf eure Haut und schaut, ob eine allergische Reaktion auftritt. Falls ja, empfehlen wir auf die Zubereitung des Zeckenschutzmittels zu verzichten und stattdessen auf Produkte für Allergiker aus der Apotheke zurückzugreifen.

Da oftmals Menschen empfindlich auf die intensiven ätherischen Öle reagieren, sollte man direkten Kontakt mit der Haut vermeiden, da es zu starken Hautreizungen führen kann und vorsichtshalber mit einem Basis Öl vermischen.

Zeckenbiss – was tun?

Hat das Mittel nicht geholfen und ihr wurdet dennoch von einer Zecke gebissen, solltet ihr diese so schnell wie möglich entfernen. Zum Entfernen gibt es spezielle Werkzeuge wie eine Zeckenzange oder Zeckenkarte. Aber auch mit einer einfachen Pinzette könnt ihr die Zecke entfernen. Greift diese möglichst nah an der Hautoberfläche, also an ihren Wundwerkzeugen und nie am Körper. Achtet auch darauf, die Zecke nicht zu zerquetschen, denn so können noch mehr Krankheitserreger in die Wunde gelangen, was zu Infektionen führen kann.

Achtung: Vor dem Entfernen solltet ihr niemals Öl oder andere Mittel auf die Zecke geben, dies könnte dazu führen, dass das Tier in Alarmbereitschaft versetzt wird, wodurch es mehr infektiösen Speichel abgibt.

Nach der Entfernung die Wunde desinfizieren und beobachten. Rötet sich die Stelle Tage bis Wochen nach dem Stich erneut, solltet ihr einen Arzt aufsuchen. Falls es euch nicht gelingt, die Zecke vollständig zu entfernen, solltet ihr ebenfalls einen Arzt kontaktieren.

Viel Spaß beim Selbermischen eures Anti-Zecken-Mittels.

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