Jetzt, wo die Beeren-Zeit angebrochen ist, bietet sich eine hervorragende Gelegenheit, selbstgemachte Rote Grütze zuzubereiten. Besonders in der sommerlichen Saison sind sämtliche frische Beeren und Früchte reichlich verfügbar, was die perfekte Grundlage für dieses köstliche Dessert bildet.
Vielleicht habt auch ihr im heimischen Garten oder vor der Haustür Beeren wachsen, dann nichts wie ran, Beeren pflücken und ans Grütze kochen! In diesem Blogartikel verraten wir euch das Rezept für eine selbstgemachte Rote Grütze.
Woher kommt die Bezeichnung “Rote Grütze”?
Die exakte Herkunft dieser Delikatesse bleibt ein Rätsel, und bis heute gibt es nur Vermutungen darüber. Ebenso verhält es sich mit dem präzisen Rezept – ein solches existiert schlichtweg nicht. Es wird angenommen, dass in der Vergangenheit Getreide zum Binden genutzt wurde, deshalb auch die “Grütze”. Das “Rote” bezieht sich auf die Farbe der Grütze, worin hauptsächlich rote Beeren verwendet werden.
Heutzutage verzichtet die moderne Küche größtenteils auf den Einsatz von Getreide in diesem Gericht. Stattdessen werden frische Beeren zusammen mit Wein oder Saft und Zucker gekocht und anschließend mit Stärke gebunden. Regionale Unterschiede gibt es dennoch, so wird in Hamburg Speisestärke zum Abbinden der Sauce genutzt. Auf Sylt hingegen verwendet man lieber Puddingpulver, andere wiederrum nehmen Grieß, Sago oder auch Reismehl.
Aber nicht nur hier in Deutschland erfreut sich die fruchtige Grütze großer Beliebtheit.. Eine besonders bekannte Spezialität ist das dänische “Rødgrød”, welches der Roten Grütze sehr ähnlich ist. Auch in Osteuropa ist “Kissel” weit verbreitet, eine erfrischende Kaltschale, die aus Saft und Stärke zubereitet wird.
Welche Beeren kommen ins Rote Grütze Rezept?
Ob Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren oder Kirschen: In den Kochtopf dürfen alle roten Beeren hinein, die der Obstgarten gerade so hergibt. Geschmacklich spannend wird das Ergebnis durch die Kombinationen. Mit Sauerkirschen, schwarzen Johannisbeeren, weißen Stachelbeeren, roten Johannisbeeren, Rhabarber oder Erdbeeren schafft ihr eine Mischung aus unterschiedlichen Konsistenzen. Sowohl die süßen als auch säuerlichen Aromen ergeben ein herrliches Sommer-Dessert.
Farbenfrohe Variationen des Sommer-Desserts
Mittlerweile finden sich aber auch immer mehr Rezepte für Fruchtgrützen, die nicht rot sind. Eine grüne Grütze wird zum beispiel aus Kiwis und Stachelbeeren zubereitet. Eine gelbe Grütze bekommt ihr, wenn ihr Ananas, Pfirsiche und gelbe Stachelbeeren verwendet. Mit Heidelbeeren und Brombeeren gelingt euch eine blaue Grütze. Zum Andicken der Fruchtgrützen werden farblich passende Säfte verwendet, wie zum Beispiel Apel-, Maracuja oder Orangensaft. Wie ihr seht, sind der Experimentierfreude kaum Grenzen gesetzt.
Was passt zu Roter Grütze?
Im Norden, genauer gesagt in Schleswig-Holstein, isst man Rote Grütze mit Milch und Zwieback. Traditionell wird die Grütze jedoch mit Vanillesoße gereicht, die das fruchtig-saure Aroma der Grütze wunderbar ergänzt. Aber auch zu einer Kugel Vanilleeis, zu Waffeln oder zu frisch gemachten Pfannkuchen passt die beerige Grütze hervorragend. Auch zu warmen Speisen wie Griesbrei oder Milchreis schmeckt Rote Grütze als Topping.
Mit Gewürzen wie einer Zimtstange, Vanillemark oder Nelken könnt ihr die Grütze in ein winterliches Dessert verwandeln, welches auch beim Weihnachtsessen erfreuen wird.
Rezept für selbstgemachte Rote Grütze
Zutaten für 6 Portionen
750 g TK oder frische Beerenfrüchte (Himbeeren, Erdbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Sauerkirschen)
Saft 1 Bio-Zitrone
1/2 TL Vanille-Paste
4 EL Speisestärke
3 EL Zucker
450 ml Wasser
Anweisungen
- Falls ihr frische Beeren und Früchte verwendet, sollten diese zuerst geewaschen, entstielt oder entsteint werden.
- Die Früchte in einen großen Topf geben. Wenn ihr gefrorene Beeren und Früchte nutzt, sollten diese ohne Abtropfen und auftauen in den Topf kommen, denn sonst geht zu viel Aroma und Geschmack verloren.
- Zucker und Vanillepaste zu den Früchten geben, mit Wasser übergießen und aufkochen lassen.
- Nach dem Aufkochen 2 Minuten bei mittlerer Hitze für weitere 5 bis 10 Minutaten köcheln lassen.
- Die Speisestärke mit 4 EL kaltem Wasser glatt rühren und langsam in die köchelnde Beerenmischung rühren. Alles für etwas 1 Minute köcheln lassen.
- Wenn ihr die Grütze einwecken wollt, dann füllt ihr sie noch heiß in sterilisierte Einmachgläser. Verschließt die Gläser und stellt sie an einen kühlen Ort.
- Wollt ihr die Grütze direkt genießen, nehmt ihr den Topf vom Herd und lasst die Grütze abkühlen.
Das Tolle an der Zubereitung von Roter Grütze ist, dass ihr sie aus selbstgepflückten Früchten und Beeren einfach selbstmachen könnt. Durch das Einmachen und Einkochen der Grütze könnt ihr euch einen Vorrat für das ganze Jahr anlegen und euch auch außerhalb der Sommersaison an dem köstlichen Dessert erfreuen. So könnt ihr euch den Geschmack des Sommers kompensieren und euch beim Genuss an die Erinnerungen an warme Sommertage zurückversetzen.
Servierfertige Erdbeer-Rhabarber-Grütze mit Grießpudding. Beide Gläser werden per Kühlversand verschickt.
Fruchtige Beerenmischung mit intensivem Sauerkirschgeschmack. Abgerundet ist der Früchtetee mit Hibiskusblüten, Weinbeeren und Holunderbeeren.
60% Früchtemischung aus Sauerkirschen, roten und schwarzen Johannisbeeren, Erdbeeren, Brombeeren und Himbeeren.