Marzipan im Glas

Marzipan-Rezepte: Feine Köstlichkeiten selbst gemacht!

Hey ihr Marzipan-Fans (oder die, die es noch werden wollen)! Heute dreht sich hier alles um dieses köstliche, süße Wunder, das aus Mandeln und Zucker entsteht. Denn Marzipan schmeckt nicht nur gut, es gibt auch eine Menge darüber zu berichten. Von seiner langen Geschichte über die verschiedenen Herstellungsmethoden bis hin zu Tipps, wie man es in der Küche einsetzen kann – hier erfahrt ihr alles, was ihr schon immer über Marzipan wissen wolltet! Zusätzlich haben wir für euch Rezepte parat, mit denen ihr Marzipan-Köstlichkeiten ganz einfach zu Hause zaubert.

Die Geschichte von Marzipan beginnt vor Jahrhunderten, und zwar irgendwo zwischen dem Nahen Osten und Europa. Manche Geschichten erzählen, dass Marzipan aus Persien stammt, und man es damals schon als luxuriöse Süßigkeit genossen hat. Aber andere behaupten, die Venezianer hätten es erfunden und durch den Handel in ganz Europa bekannt gemacht. Sicher ist, dass es irgendwann im Mittelalter in Lübeck landete, der Stadt, die heute noch als Weltstadt des Marzipans gefeiert wird.

Ob als Marzipanrohmasse zum Verarbeiten in Kuchen, für Marzipankartoffeln, im Stollenkonfekt oder im Ofen zu Königsberger Marzipan gebacken. Durch die weiche Konsistenz lässt sich Marzipan vielseitig einsetzen. Zum einen lässt sich die Masse super leicht formen und zum anderen kann sie auch eingefärbt werden, weshalb Marzipan-Rohmasse deshalb häufig für die bunte Verzierung von Torten genutzt wird.

Die feinen Unterschiede der Mandel-Ernte

Mandeln bilden die Basis eines jeden Marzipans. Geerntet werden sie je nach Sorte und Herkunftsland (80% der weltweit geernteten Mandeln stammen übrigens aus Kalifornien) zwischen Juli und September. Dabei werden Mandeln nicht gepflückt, sondern ähnlich wie bei Oliven vom Baum geschüttelt. Anschließend trocknen sie 7 – 10 Tage in der Sonne, bevor sie weiter verarbeitet werden. Unterschieden werden bittere und süße Mandeln. Während die bitteren Mandeln nicht zum rohen Verzehr geeignet sind, schmecken die süßen Mandeln in Pralinen oder Kuchen- und Torten-Rezepten richtig lecker.

-> Bittermandeln enthalten den Stoff Amygdalin, der Blausäure abspaltet, die zu einer Blausäurevergiftung führen kann. Daher ist besonders für Kinder der Verzehr von Bittermandeln sehr gefährlich.

Was steckt eigentlich in Marzipan?

Echte Marzipan-Kenner und Liebhaber unterscheiden die Qualität anhand des Zuckergehaltes. So ist Marzipanrohmasse (aus der dann Marzipan hergestellt wird) sehr mandelreich und mit maximal 35% eher zuckerarm.

Die Marzipanrohmasse wird aus Mandeln und Zucker im Verhältnis 2:1 hergestellt. Sie besteht also aus zwei Teilen gemahlenen Mandeln und einem Teil Zucker. Beides wird unter Rühren erhitzt („abgeröstet“), um den Wassergehalt zu verringern. Denn die fertige Marzipanrohmasse darf maximal 17% Wasser enthalten.

Der hohe Mandelanteil sorgt für den nussigen Geschmack, während der Zucker das Ganze wunderbar süß und cremig macht. Dabei gilt: Je weniger Zucker das fertige Marzipan enthält, desto besser ist die Qualität. Das hochwertigste Marzipan ist das sogenannte 100/0 Verhältnis. Also 100 Prozent Marzipanrohmasse, bei dem der Rohmasse kein weiterer Zucker zugesetzt wird.

Diese Marzipanqualitäten gibt es

  • 100/0: Die oben genannte Qualität aus 100% reiner Marzipanmasse ist bekannt als “Niederegger Marzipan” aus Lübeck. Der Rohmasse wird kein weiterer Zucker zugesetzt.
  • 90/10: Marzipan dieser Qualitätsstufe wird auch als Lübecker Marzipan bezeichnet, welches ausschließlich in Lübeck und der näheren Umgebung hergestellt werden darf. Es enthält also mindestens 90% Marzipanrohmasse und 10% Zucker.
  • 80/20: dieses Marzipan aus 80% Rohmasse plus 20% Zucker nennt man Gütemarzipan.
  • 70/30: Als Edel-Marzipan wird Marzipan bezeichnet, das aus 70% Rohmasse und 30% Zucker besteht.
  • 50/50: besteht das Marzipan aus 50% Rohmasse plus 50% Zucker, dann bezeichnet man es einfach nur als “Marzipan” – es darf dann also weder Niederegger, noch Lübecker, Güte- oder Edelmarzipan genannt werden.

Aus dem Feuer geboren…

Eine Besonderheit ist noch das Königsberger Marzipan. Wie der Name schon sagt, stammt es ursprünglich aus der preußischen Stadt Königsberg. Was macht es so besonders? Es wird abgeflämmt, also stellenweise mit einer Flamme oder großer Hitze gratiniert. Die entstandene Farbe und die Röstaromen machen es zu einem einzigartigen Genuss. Häufig wird es mit Schokolade, Fondant oder Früchten zu köstlichem Konfekt verarbeitet.

Traditionelles Königsberger-Marzipan-Konfekt aus reinen Mandeln hergestellt, über offenem Feuer abgeflämmt und anschließend gefüllt und mit Schokolade verziert. In den Sorten: Mocca, Kirsche, Rum, Burgherren und Pistazie.

An der Farbe des Marzipans erkennt ihr leicht, ob es sich um eine hochwertige Qualität handelt. So ist hochwertiges Marzipan wegen seines hohen Mandelanteils leicht gelblich. Marzipanmasse, die eher weiß ausschaut, hat einen hohen Zuckeranteil und schmeckt daher auch sehr süß. Da Mandeln als Rohstoff ziemlich teuer sind, wird in manchen vermeintlichen marzipanhaltigen Produkten stattdessen sogenanntes Persipan eingesetzt. Das muss jedoch auf der Liste der Inhalts-Stoffe kenntlich gemacht werden. Persipan besteht aus Aprikosen- oder Pfirsichkernen und Zucker und wird oft in Dominosteinen oder anderen Pralinen verarbeitet. Werfe also das nächste Mal einen Blick auf die Zutatenliste. Je mehr Mandeln im Lebensmittel enthalten sind, desto höher ist die Qualität des Marzipans, welches darin enthalten ist. Oder achte einfach auf die oben aufgeführten Bezeichnungen für die Qualitäten!

Marzipan selber herstellen: So geht’s

Wusstet ihr eigentlich, dass ihr Marzipan ganz einfach in der Küche selber herstellen könnt? In Marzipan kommen nur drei wichtige Zutaten hinein: Mandeln, Puderzucker und etwas Flüssigkeit, wie zum Beispiel Rosenwasser. Ist die Rohmasse fertig, könnt ihr sie als ganzes Stück oder zu einzelnen kleinen Förmchen modellieren. Eurer Fantasie sind in der Gestaltung und Verzierung keine Grenzen gesetzt! Die leckeren selbstgemachten Kreationen eignen übrigens auch wunderbar zum Verschenken zu vielen Anlässen wie Geburtstag, Ostern, Nikolaus oder Weihnachten. Achte aber beim Verschenken darauf, ob der / die Beschenkte auch keine Mandel- oder Schalenfrucht-Allergie hat.

Rezepte zum Nachmachen

Marzipan in verschiedenen Farben

Zutaten für Marzipan-Rohmasse

  • 140 g Mandeln Gemahlene Mandeln oder geschälte Mandeln
  • 4 Tropfen Bittermandelöl (optional)
  • 2 EL Rosenwasser (alternativ: Wasser)
  • 70g Puderzucker

Zubereitung

  1. Wenn du ganze Mandeln nimmst, zerkleiner sie erst einmal mit einer Küchenmaschine oder einem Mixer.
  2. Anschließend gibst du alle weiteren Zutaten hinzu und lässt alles solange auf höchster Stufe durchmixen bis eine gleichmäßige Marzipanmasse entsteht. Wenn euer Mixer nicht stark genug ist, könnt ihr etwas mehr Flüssigkeit (Rosenwasser oder Wasser) hinzugeben.
  3. Bereits gemahlene Mandeln sind etwas trockener als frisch gemahlene, deshalb muss hier dann etwas mehr Rosenwasser hinzu.
  4. Knete anschließend das fertige Marzipan per Hand gut durch und forme es zu einer länglichen Rolle. Am besten verschließt du die Rolle anschließend luftdicht mit Frischhaltefolie verschließend und im Kühlschrank aufbewahren.

Besonders beliebt sind auch Marzipankartoffeln, die sich ebenfalls zu vielen Anlässen als tolles selbstgemachtes Geschenk anbieten. Dieses Rezept hier kommt sogar komplett ohne Zucker aus! Die Süße liefert in diesem Rezept Honig oder alternativ auch Ahornsirup. Wenn ihr wollt, könnt ihr eure Honig-Marzipan-Pralinen auch mit Rum, Nüssen, Früchten oder Amaretto verfeinern. Und so einfach geht es:

Rezept: Marzipan-Kartoffeln selber machen

Marzipankartoffeln

Zutaten für Marzipan-Kartoffeln

  • 200 g Mandeln (oder gemahlene blanchierte Mandeln)
  • 70 g flüssiger Honig (als vegane Alternative: Ahornsirup)
  • 4 Tropfen Bittermandelaroma (optional)
  • 2 EL Rosenwasser (alternativ: Wasser)
  • 3 EL Kakao
  • 1 TL Zimt
  • Für die erwachsenen Genießer: 2 EL Rum, Amaretto oder Kirschschnaps
  • optional: 100 g Nougat, 15 Nüsse z.B. Haselnüsse oder Walnüsse

Zubereitung

  1. Gebt die gehäuteten Mandeln in einen Küchenmixer und mixt alles auf höchster Stufe durch, bis ein feines Mandelpulver entsteht.
  2. Nun den Honig hinzugeben und mit Rosenwasser und Bittermandelaroma aromatisieren.
  3. Mixt alles erneut durch, bis ihr einen geschmeidigen Teig erhaltet. Jetzt darf der Alkohol mit hinein. Dieser Schritt funktioniert übrigens auch mit fertig gekauftem Marzipan.
  4. Jetzt müssen die Kügelchen geformt werden. Wenn ihr mögt, könnt ihr an dieser Stelle ein kleines Stück Nougat, Nüsse oder Fruchtstücke in die Mitte der Kugeln drücken.
  5. Mit etwas Zimt im Kakao wird die dunkle Schicht um die Pralinen im Geschmack noch etwas aromatischer. Kakao mit Zimt vermischen und auf einen Teller geben. Nun die Kugeln darin rollen, bis sie komplett vom Puder bedeckt sind.
  6. Alles im Kühlschrank luftdicht in einer Dose oder Box lagern. So halten sich die leckeren Marzipankartoffeln mindestens 7 Tage.

Marzipan in der Küche – so vielseitig ist es

Ihr denkt vielleicht: „Marzipan ist doch nur was für Pralinen oder die Weihnachtszeit!“ Aber halt, es kann so viel mehr! Marzipan macht sich hervorragend als Füllung für Kuchen oder Torten, weil es den Teig saftig hält und eine schöne Süße beisteuert. Es passt super zu Schokolade, weil die Bitterkeit der Schokolade und die Süße des Marzipans sich perfekt ergänzen. Und habt ihr schon mal Marzipan mit Früchten wie Pfirsichen oder Kirschen probiert? Der Geschmack ist einfach himmlisch!

Tipp: lasst bei dem Rezept für die Marzipankartoffeln das Bestäuben mit Kakao + Zimt weg und macht mit leckeren Früchten doch einfach mal Marzipan-Frucht-Spieße! Die könnt ihr zum Beispiel auch mit einer Schokoladenglasur umhüllen.

Wenn ihr kreativ sein wollt, könnt ihr Marzipan sogar in herzhaften Gerichten ausprobieren. Zum Beispiel kann eine Marzipan-Mandel-Soße richtig gut zu Geflügel passen. Klingt verrückt, oder? Aber probiert’s mal aus:

Zutaten Hähnchenbrust in Marzipan-Mandel-Soße

  • 4 Hähnchenbrustfilets

  • Salz, Pfeffer und Paprika edelsüß

  • 2 EL Olivenöl

  • 1 mittelgroße Zwiebel, fein gewürfelt

  • 1 Knoblauchzehe, fein gehackt

  • 100 ml Weißwein

  • 150 ml Hühnerbrühe

  • 150 ml Sahne

  • 100 g Marzipan, in kleine Würfel geschnitten

  • 50 g Mandeln, gehobelt

  • 1 Spritzer Zitronensaft

  • Ein kleines Stück Butter

zubereitung

  • Würzt die Hähnchenbrustfilets mit Salz, Pfeffer und Paprika und erhitzt das Olivenöl in einer großen Pfanne.
  • Bratet das Fleisch von beiden Seiten, bis es goldbraun ist, und nehmt es dann heraus, damit es warm bleibt.
  • Dünstet in derselben Pfanne die Zwiebeln, während ihr den Knoblauch hinzufügt, und rührt kräftig um, damit nichts anbrennt.
  • Gießt den Weißwein dazu und lasst ihn kurz einkochen, damit sich die Aromen entfalten, und gebt dann Hühnerbrühe und Sahne dazu.
  • Rührt das Marzipan ein, während ihr ständig rührt, und sorgt so dafür, dass es sich auflöst, ohne Klumpen zu bilden.
  • Fügt die gehobelten Mandeln hinzu und lasst die Soße bei mittlerer Hitze fünf Minuten köcheln, bis sie cremig und sämig wird.
  • Verfeinert die Soße mit einem Spritzer Zitronensaft und einem kleinen Stück Butter, damit die Aromen sich wunderbar verbinden.
  • Legt die Hähnchenbrustfilets zurück in die Pfanne und lasst sie drei bis fünf Minuten bei niedriger Hitze ziehen.
  • Serviert das Gericht heiß und garniert es mit frischen Kräutern. Dazu passt Reis, Kartoffelpüree oder ein knackiger Salat.

Wir wünschen euch viel Spaß beim Zubereiten und gutes Gelingen!

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