Ostfriesland ist nicht nur für seine bildhübsche Landschaft und Leuchttürme bekannt, sondern auch für den leckeren Ostfriesentee. In dem folgendem Beitrag verraten wir euch alles über die legendäre Teetied sowie die Geschichte hinter dem Ostfriesentee.
Der leckere Ostfriesentee ist eine spezielle und kräftige Teemischung aus diversen Schwarztees. Üblicherweise werden hierbei Teesorten aus Assam verwendet. Assam ist eine Teeanbauregion in Nordindien. Der Ostfriesentee muss übrigens nicht zwangsweise in Ostfriesland gemischt werden – wird er dies jedoch, dann darf er sich auch als Echter Ostfriesentee bezeichnen. Generell werden zwischen 10 und 20 Teesorten bei der Mischung verwendet – so wird gewährleistet, dass der eigentliche Geschmack immer gleich bleibt, auch wenn die Qualität der einzelnen Teesorten varrieren sollte. Die generelle Bezeichnung Ostfriesentee ist übrigens nicht geschützt.
Die Geschichte vom Ostfriesentee
Wusstet ihr eigentlich, dass die Ostfriesen pro Jahr pro Kopf 300 Liter Tee trinken? Damit trinken die Ostfriesen das 11-fache im Vergleich zu den restlichen Deutschen. Aber woher kommt diese extreme Vorliebe für Tee? Die ostfriesische Teekultur und die dazugehörige Teezeremonie sind ein fester Bestandteil im Leben der Ostfriesen. Nicht ohne Grund gehört die Teekultur zum immateriellen Kulturerbe.
Die Anfänge der Teekultur gehen übrigens in das 17. Jahrhundert zurück, also Schiffe der Niederländischen Ostindien-Kompanie Tee aus Fernost nach Europa brachten. Jedoch brauchte das Getränk noch ein weiteres Jahrhundert, bis es als Genussmittel in der breiten Bevölkerung beliebt wurde. Umso schwieriger war es für die Menschen – und besonders die Ostfriesen – als es im 20. Jahrhundert durch die zwei Weltkriege zur Knappheit von Tee kam. Die Teenotzeiten während und nach dem Weltkrieg sorgten für Knappheit. Da die Ostfriesen nicht weiter auf ihr geliebtes Getränk verzichten wollten, wurden Teezulagen gegen Speck oder Butter getauscht.
Das legendäre Ostfriesen-Porzellan
Jeder kennt es und es sieht einfach hübsch aus – das legendäre Ostfriesen-Porzellan. Doch woher kommt es eigentlich und wie lange gibt es dieses eigentlich schon?
Durch den Handel mit der Niederländischen Ostindien Kompanie gelang Porzellan von Asien nach Europa. Schnell wurde klar, dass sich Porzellan perfekt für die Zubereitung und den Genuss von Heißgetränke eignet, sodass auch die Nachfrage nach Porzellan stieg. Um nicht auf die langen Reisezeiten von Schiffen angewiesen zu sein, wurde auch in Deutschland versucht Porzellan herzustellen. 1709 gelang in Dresden die erste Herstellung von Porzellan in Deutschland. Jedoch wurden die asiatischen Designs weiterhin als Vorlage verwendet. Hierbei entstanden jedoch auch die zwei legendären Ostfriesen-Typen: Durch die Wallendorfer Porzellanmanufaktur wurde das blauweiße Dresmer Teegood (Dresdner Geschirr) sowie das rote Rose-Design Rood Dresmer entwickelt. Seit jeher halten diese zwei Typen die Stellung in Ostfriesland und gehören zur originalen Teezeremonie unbedingt dazu.
Die ostfriesische Teetied: Zubehör und Zubereitung
Wenn in Ostfriesland jemand zu Besuch kommt, egal ob für einen kurzen oder längeren Besuch, bekommt der Gast traditionell eine Tasse Tee angeboten. In Ostfriesland gibt es im Allgemeinen drei Teezeiten. Die Hauptteezeit liegt am Nachmittag um 15 Uhr, dann gibt es noch die Teepause am Vormittag um 11 Uhr sowie einen abendlichen Tee umd 21 Uhr. Kein Wunder, dass man da schnell auf 300 Liter pro Kopf kommt. Während der Teetied gelten drei Tassen Tee als Mindestmaß- wenn man weniger trinkt, kann dies schnell als unhöflich empfunden werden.
Für die Teezeremonie braucht ihr natürlich grundsätzlich einen Ostfriesentee, kochendes Wasser, eine Teekanne mit Stövchen, süße Kluntje, Sahne sowie einen Sahnelöffel, Teetassen und köstliches Gebäck sollten ebenfalls nicht fehlen. Nachdem das Wasser kocht, solltet ihr die Teekanne mit heißem Wasser einmal auspülen und vorwärmen. Dann den Ostfriesentee hinzugeben (pro Tasse einen Teelöffel) und mit heißem Wasser aufgießen. Nun könnt ihr den Tee 3-4 Minuten ziehen lassen. Nach Tradition kommt in jede Tasse ein Kluntje und beim Eingießen des fertigen Tees knistert. Zum Schluss wird die Sahne am Tassenrand hinzubegeben, so entsteht auch die bekannte Sahnewolke, auch ‘n Wulkje genannt. Wichtig, ohne umrühren wird dann der Ostfriesentee genossen.
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