Mit steigenden Temperaturen nimmt man draußen auch vermehrt den würzigen Grillduft wahr, der aus Gärten, Parks und von Balkonen einem so richtigen Appetit macht und das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Macht es den anderen nach, holt den Grill aus dem Keller und ladet Freunde und Familie zum Grillfest ein! Jetzt fehlt nur noch eins: das richtige Grillgut. Neben Fleisch, Würstchen, Käse, Gemüse und Fisch dürfen beim Grillen selbstgemachte Marinaden und Saucen nicht fehlen.
Ganz egal, ob ihr Fleisch, Fisch oder Gemüse grillen wollt, wir zeigen euch drei außergewöhnliche Grillmarinaden, die schnell gemacht sind und richtig lecker schmecken. Das tolle daran: Bei einer selbstgemachten Grillmarinade könnt ihr komplett neue Geschmacksrichtungen ausprobieren und die passenden Gewürze für den eigenen Geschmack finden.
Marinieren mit Grünem Tee
Grüner Tee schmeckt nicht nur als Heißgetränk, auch Speisen kann der nicht fermentierte Tee aufpeppen. Besonders mit Fisch, Gemüse oder Hühnerfleisch kommt der Geschmack von Grünem Tee gut zur Geltung. Ihr könnt Grüntee, ebenso wie Schwarztee, einfach auf dem Grillgut mitessen. Übrigens schmeckt eine Marinade mit Tee nicht nur auf dem heißen Rost lecker. Auch in der Pfanne gebraten, gelingen euch mit grünem Tee raffinierte Gaumenschmaus-Gerichte.
Eine solche Grillmarinade habt ihr garantiert noch nicht gekostet: Grünteemarinade. Mit diesen Zutaten bereitet ihr euch köstlichen Grilllachs auf eine komplett neue Art und Weise zu.
Grill-Rezept: Grünteemarinade mit Lachs
Zutaten
2 Stück Lachsfilet
2 TL Brauner Zucker oder 2 Stück Braune Rohrzucker-Würfel
½ TL Meersalz oder grobes Salz
½ TL Pfeffer (am besten frisch gemahlen)
½ TL gemahlener Kreuzkümmel
1 Prise Chiliflocken
“Zubereitung“
- Tee und Gewürze in einen Mörser / Küchenmixer geben und zerkleinern.
- Vermenge nun alle Zutaten gut miteinander und massiere die Mischung mit den Händen großzügig in das Fischfilet ein.
- Den Lachs nun für mindestens 4 Stunden oder sogar über Nacht in der Marinade ziehen lassen.
- Nützt hierfür am besten einen Gefrierbeutel: marinierten Lachs hineingeben, luftdicht verschließen und in den Kühlschrank legen.
- Am nächsten Tag auf dem Grill von beiden Seiten gut anbraten.
Bei der Zubereitung von Lachs auf dem Grill gilt folgende Faustregel: Bei einer Filetdicke von 2,5 cm benötigt ihr etwa 4 Minuten Garzeit auf dem Grill. Durch eine großzügige Ölschicht könnt ihr verhindern, dass der Lachs am Rost kleben bleibt. Greift unbedingt zu hitzebeständigem Fett wie Sonnenblumenöl. Ist noch Haut am Lachs dran, dann grillt den Fisch lieber mit Haut. Diese natürliche Schutzschicht verhindert, dass euer Lachs zu schnell zu viel Hitze bekommt.
Mit dieser trockenen Marinade (auch dry rub genannt) aus Grüntee werden frische Grillzutaten wie Fisch, Fleisch oder Gemüse mit der Gewürzmischung eingerieben. Durch den braunen Zucker wird das Grillgut besonders lecker, denn der Zucker karamellisiert beim Grillen und verlieht so noch mehr Knusper.
Rezept: Hähnchenbrustfilet mit Schwarztee-Marinade
Mit schwarzem Tee, wie dem rauchig-würzigen China Keemun Chuen Ch’a, könnt ihr köstliche Fleisch-Marinaden zubereiten, die sich perfekt für den Grillabend eignen.
“Zutaten“
- 2 Stück Hähnchenbrustfilet
- 2 TL Schwarztee China Keemun Chuen Ch’a
- 250 ml Wasser
- 1 EL Salz
- 2 EL Honig
- 1 Zwiebel
- 3 Zehen Knoblauch
- 2 Limetten in Scheiben
“Zubereitung“
- Den Schwarztee mit frisch aufgekochtem Wasser zubereiten.
- Eine frische geschälte Knoblauchzehe zum Tee hinzugeben, so zieht die Knoblauchzehe bereits etwas mit.
- Die Zwiebel und restlichen Knoblauchzehen schälen, fein hacken und ebenfalls zum Tee geben.
- Salz und Honig nun hinzugeben und alles gut durchmischen.
- Alles für 30 Minuten kalt stellen, damit sich die Aromastoffe voll entfalten können.
- Das Hähnchenfleisch in eine Schüssel geben, die Limettenscheiben darauf legen und mit der Marinade übergießen.
- Alles für mindestens 12 Stunden zugedeckt in den Kühlschrank stellen und am nächsten Tag auf dem Grill zubereiten.
Kaffee statt Kräuter
Kaffee schmeckt nicht nur in der Tasse am Morgen gut, Kaffeepulver lässt sich auch für leckere Speisen und sogar für das Grillgut verwenden. Ob als Marinade für das Rinderfilet oder als Gewürz Rub für das Steak, beim Grillen könnt ihr gemahlenen Kaffee auf die etwas andere Art verwenden. Auf diese Weise entstehen Aromen, die euch mit anderen Gewürzen kaum gelingen würden. Probiert es direkt aus!
Rezept: Rinderfilet (ca. 500-600g) in Honig-Kaffee-Marinade
“Zutaten“
- 3 EL Espressobohnen
- 1 EL Chilipulver
- 1 TL Paprikapulver süß
- 2 TL Kreuzkümmel
- 2 TL Waldhonig flüssig
- 1 TL Pfeffer (frisch gemahlen)
- 1 TL grobes Salz
- 1 TL Kreuzkümmel
“Zubereitung“
- Die Espressobohnen in einer kleinen Pfanne kurz erhitzen.
- Die Bohnen in einem Mörser oder einer Kaffeemühle zerkleinern.
- Die restlichen Gewürze in eine Schüssel geben und mit den gemahlenen Espressobohnen gut vermischen.
- Den flüssigen Honig hinzugeben. So könnt ihr die Marinade besser auf das Rinderfilet streichen.
- Das Fleisch in der Marinade für etwa 2 Stunden an einem kühlen Ort ruhen lassen.
- Anschließend könnt ihr das Fleisch je nach gewünschter Garstufe (siehe unten) auf dem Grill zubereiten.
Wir empfehlen euch beim Grillen von Fleisch die Verwendung eines Fleischthermometers. Denn alle angegebnen Zeiten bei Grill-Rezepten sind häufig Richtwerte. Jedes Fleisch ist individuell dick oder breit und benötigt daher meist doch mehr oder auch weniger Zeit auf dem heißen Rost. Wenn das Fleisch auf beiden Seiten je 5 Minuten gegrillt wurde, schiebt ihr das Thermometer in das Zentrum des Fleisches und checkt, ob die gewünschte Temperatur erreicht ist.
Die wichtigsten Garstufen beim Grillen von Filets (Rind- oder Lammfleisch):
- Rinderfilet blutig gegrillt (engl. rare). Die Temperatur liegt bei 45 – 52 °C
- Rinderfilet medium gegrillt. Hier unterscheidet man zwischen rare (53 – 56 °C)
und rosa (57 – 59 °C). - Rinderfilet durch gegrillt (auch well done genannt). Hier liegt die Temperatur bei 60 – 63 °C.
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