Chinesischer Tea Cake: Rarität aus gepresstem Tee

Wahrscheinlich denken nicht wenige Menschen bei dem Begriff „Tea Cake“ an ein leckeres Stück Kuchen zum Tee. Doch der Teekenner weiß, dass sich eine ganz besondere Spezialität dahinter verbirgt. Ein Tea Cake ist nämlich kein Gebäck, sondern gepresster Tee in Form eines Cookies.

Tee Spezialität aus Yunnan

Vor allem in China hat diese Art der Teeverarbeitung eine lange Tradition. Der Pu Erh Tee ist die hierfür wohl bekannteste Sorte. Pu Erh hat seinen Ursprung in der chinesischen Provinz Yunnan. Gepressten Pu Erh findet man in unterschiedlichen Formen, zum Beispiel als Vogelnest (Tuo Cha), als flache Ziegel (Fang Cha) oder als Fladen (Bing Cha) mit ca. 15 cm Durchmesser.

Bei Pu Erh wird grundsätzlich zwischen gereiftem (Shu) und ungereiftem (Sheng) Tee unterschieden. Den Namen “Sheng”-Pur Erh erhalten natürlich gereifte Pu-Erh Tees. Der natürliche Charakter wird an der Reifung von mindestens 5 Jahren festgemacht. Durch die lange Lagerung verändert der Tee über die Zeit seinen Geschmack. Die moderne Variante nennt sich “Shu”-Pu Erh. Hier wurde Anfang der 70er-Jahre eine Methode entwickelt, um den Reifungsprozess auf wenige Wochen zu reduzieren.

Bei der traditionellen chinesischen Teezeremonie “Gong Fu Cha” wird überwiegend nachfermentierter Tee wie Pu Erh verwendet. Bevor der Tee getrunken wird, werden die kleinen Teeschalen sowie die Teekanne mit heißem Wasser gereinigt und vorgewärmt. Anschließend werden die abgebrochenen Teeblätter mit heißem Wasser übergossen. Der erste Aufguss wird nicht getrunken, sondern direkt weggespült. Der zweite Aufguss gilt für die Geister. Hier werden kleine Glücksbringer oder Talismane in Form von kleinen Figuren aus Keramik oder Ton (z. B. Buddhas oder kleine Drachen) mit dem frischen Tee übergossen. Erst der dritte Aufguss darf getrunken werden.

Geschichtlich betrachtet brachte das Pressen von Tee diverse Vorteile mit sich. Zum einen konnte Tee dadurch länger haltbar gemacht werden. Zum anderen waren die gepressten Scheiben leichter zu transportieren und benötigten weniger Platz im Vergleich zu losem Tee. Unser Black Pu Erh Mini Tuocha Tee besitzt, statt einer Kuchen-Form, die ebenso typische Vogelnest-Form. Hergestellt wird der Tee, indem die bereits trockenen Pu Erh Blätter leicht gedämpft und dann gepresst werden. Die chinesische Rarität hat einen erdigen, kräftigen Geschmack und eine tiefbraune Tassenfarbe.

Feinste Tea Cake Sonderedition

Auch andere Teesorten eignen sich zum Pressen. So haben wir anlässlich unseres 100-jährigen Jubiläums zwei besonders exklusive Tea Cakes im Rahmen einer Sonderedition eingeführt. Wie ein originaler Pu Erh Tee, stammen unsere Tea Cake Varianten aus dem bekannten Anbaugebiet Yunnan in China. In der Region wird bereits seit 1.700 Jahren Tee angebaut. Im Südwesten Chinas gelegen, besitzt die Provinz eine abwechslungsreiche Natur. Während die Hochgebirge von Schnee bedeckt sind, herrscht in den Tälern eine subtropische Vegetation. Beide Tea Cakes stammen aus kontrolliert biologischen Anbau und sind von höchster First Grade Qualität. Zu einem Tea Cake wird der Tee, indem die Blätter zuerst gedämpft, dann im dekorativen Stoffbeutel geformt und zuletzt in einer Steinform gepresst werden. So sind auch unsere Tea Cakes sehr lange haltbar.

Unser Tea Cake Schwarztee Golden Yunnan First Grade Bio ist vollaromatisch, süß-würzig und etwas erdig im Nachgang. Für den Tea Cake werden nur die besten und frischen Teeblätter sowie die weiße Knospe verarbeitet. Durch die Fermentation färben sich die edlen Knospen goldbraun. Dieser hohe Anteil an goldenen Tips macht den Tee besonders ansehnlich und wertvoll. Das grau-schwarze Blatt ist gleichmäßig gerollt und ergibt einen rötlich-braunen Aufguss.

Wer es lieber weicher mag, der greift zu unserem Tea Cake Weißer Tee Moonlight First Grade Bio. Wie damals wird der Tea Cake nach alter, chinesischer Tradition hergestellt. Der Weiße Tee ist im Geschmack eher sanft, leicht aromatisch und duftig-süß. In der Tasse zeigt die Tee-Spezialität eine typisch hellgelbe Farbe. Geerntet werden die weißbehaarte Knospe und die jungen Teeblätter sowohl im Frühling als auch im Sommer. Wie bei einem Weißen Tee üblich, wird das Pflückgut an der Luft getrocknet und nicht fermentiert. So behalten Knospe und Blätter weitestgehend ihre Farbigkeit und so kommt der Tea Cake auch zu seinem malerischen Namen. Während die dunklen Teeblätter den Nachthimmel darstellen, symbolisieren die hellen Bestandteile den Mond.

Tea Cake Schwarzer Tee Golden Yunnan
Tea Cake Weißer Tee Moonlight

So wird ein Tea Cake zubereitet

Die Zubereitung eines Tea Cakes unterscheidet sich vor allem in der Vorbereitung. Als erstes wird einfach etwas Tee vom Kuchen abgebrochen. Danach wird das abgebrochene Stück vorsichtig zerbröselt. Wenn nötig, kann ein kleines Messer oder ein anderer spitzer Gegenstand zur Hilfe genommen werden. So kommen die feinen Teeblätter einzeln wieder zum Vorschein und können mit Wasser übergossen werden. Wir empfehlen eine Wassertemperatur von 100 °C und eine Menge von 12 Gramm Tee pro Liter. Während einer Ziehzeit von 2 bis 3 Minuten entfalten die Tees ihr volles Aroma. Danach den Tee einfach abgießen und stilecht servieren. Wie immer kann der Tee nach eigenem Gusto mit Zucker, Honig, Milch, Sahne und Co. verfeinert werden.

Auch wenn die Zubereitung etwas aufwendiger scheint, zahlt es sich aus. Denn gerade das spezielle Ritual macht einen Tea Cake besonders. Teeliebhaber, die Wert auf Tradition und Kultur legen, kommen voll auf ihre Kosten. Nicht zuletzt sorgt der einzigartige Geschmack des Tees für ein wahres Genusserlebnis und die hohe Qualität spricht für sich. Ob als Kostbarkeit für die eigene Tee-Sammlung oder als außergewöhnliches Geschenk, ein Tea Cake ist auf jeden Fall ein optisches, geschmackliches sowie kulturelles Highlight, was jeder Kenner einmal probiert haben sollte.

One Comment

  1. Wow! Von Teacake habe ich noch nichts gehört, obwohl ich ein großer Fan der chinesischen Küche und von Tee bin. Ich sollte mal in meinem Lieblingsrestaurant danach fragen, das hört sich sehr gut an. Traditionen und Kultur sind so wunderschön verschieden, dass man immer wieder etwas Neues entdecken kann.

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